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Erfahrungsbericht zur neuen Wärmepumpe
 



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Erfahrungsbericht zur neuen Wärmepumpe

(von einem interessierten Hausbesitzer) 03/2024

 
Warum haben wir die Heizung getauscht?
Die alte Ölheizung von 1996 war mit Heizwerttechnologie ausgestattet, nicht mit modulierender Brennwerttechnik. Dadurch wurde im Betrieb und für die Warmwasserbereitung zu viel Öl verbraucht. Zudem war der Wasserspeicher zu groß dimensioniert (300 Ltr.)
 
Der Verbrauch lag ich Durchschnitt der letzten 6 Jahre bei 3.600 Ltr. Öl (= 36.000 KwH).
Für die Warmwasserbereitung wurde ca. 500 Ltr. Öl (= 5.000 KwH) verbraucht. Dieser Betrag ist im gesamten Ölverbrauch enthalten. Durch den Ausbau der Öltanks verschwand zum einen der gelegentliche Öl-Geruch, ferner wurde Platz im Heizraum frei.
 
Laut derzeitiger EU-Politik erhöht sich die CO2-Abgabe jährlich, sodass es wohl immer teurer wird, Gas oder Öl zu kaufen. In Deutschland werden damit die Ausgaben finanziert. Kein Kommentar dazu.
 
Welche Anlage wurde eingebaut?
Es wurde eine Wärmepumpe (WP) als Hybridanlage mit einer Gastherme für die Spitzenlast bei Warmwasserbedarf und sehr niedrigen Temperaturen (< -3 °C, einstellbar) gewählt.
 
Durch die Hybridanlage konnte die Wärmepumpe bez. der Leistung zudem kleiner ausfallen
(11 KW statt 16 KW). Die Anlage wird mit umweltverträglichem Propangas betrieben, anders als Klimaanlagen.
Ein Heizstab für das Warmwasser wurde geordert, wird aber derzeit nicht genutzt, bis eine PV-Anlage installiert ist.
 
Zusätzlich wurde auf dem Dach noch Solarthermie mit 2 Modulen für die Warmwasserbereitung installiert. Hier werden im Sommer bis 105 °C als Vorlauftemperatur für das Warmwasser erreicht.
Die Wärmepumpe ist somit, speziell in den Sommermonaten, selten in Betrieb, was sich deutlich auf die Lebensdauer auswirkt. Wir gehen derzeit von ca. 4 Jahren längerer Laufzeit der Anlage aus (theoretisch bis 24 Jahre). Das Ganze natürlich nur, wenn die Sonne scheint.
 
Welche Zusatzarbeiten wurden ausgeführt?
Die Heizkörper wurden teilweise erneuert, allerdings nur aus Altersgründen. Die installierte Heizfläche ist mehr als ausreichend. Eine Fußbodenheizung ist nicht vorhanden, jedoch sind die Heizkörper schon zuvor groß dimensioniert gewesen. Der BAFA-obligatorische und wichtige hydraulische Abgleich wurde durchgeführt.
Hierzu mussten nur an 3 Heizkörpern die alten Ventile getauscht werden.
Die Heizkörper-Thermostate wurden alle getauscht. Das sollte nach 10-15 Jahren sowieso erfolgen, da sie ungenau werden. Durch den hydraulischen Abgleich kann es zu Energie-Einsparungen von 7-15% kommen.
Beim hydraulischen Abgleich werden die HK-Ventile so eingestellt, dass alle Heizkörper etwa die gleiche Menge an Heizwasser bekommen. Ohne hydraulischen Abgleich bekommen die oben liegenden Heizkörper weniger Heizwasser und müssen stärker aufgedreht werden. Es wird ineffizient.
 
Die Heizleitungen wurden neu gedämmt, alte Dämmungen, teils aus den 50/60er Jahren, wurden entfernt.
Die Elektroinstallation wurde bezüglich der Heizungsanlage ebenfalls angepasst.
 
Es erfolgten 2 Kernbohrungen nach draußen, um die Außen- mit der Inneneinheit zu verbinden.
Eine (immer noch aktuelle) Wärmedämmung wurde bereits vor vielen Jahren eingebaut.
 
Wie ist der Verbrauch jetzt?
Der Verbrauch in 2024 lag bei ca. 10.000 KwH, als bei ca. 72 % weniger.  Das ist schon einiges!
 
Was passiert mit dem Stromzähler?
Der Stromzähler muss oftmals im Bestand getauscht werden. Eventuell ist der Zählerschrank anzupassen.
Bei der Gelegenheit tauscht man die Sicherungsautomaten am besten gleich mit aus und ergänzt Fehlerstromschutzschalter (RCD, vormals FI-Schalter).
 
Wie ist das mit dem Wärmepumpen-Stromtarif?
Interessanterweise liest oder hört man darüber recht wenig. Auch viele Heizungsbauer kennen das nicht wirklich. Ein Wärmepumpentarif ist oft deutlich günstiger als der normale Haushaltstarif.  Hier sollte unbedingt ein Preisvergleich erfolgen. Bei den Vergleichsportalen im Internet muss man den Tarif (meist über das Menü der Homepage) gezielt suchen.
 
Seitens des Energieversorgers muss bei einem Wärmepumpentarif ein zweiter Stromzähler eingebaut werden. Dieser kostet ebenfalls Grundgebühr. Soweit ich weiß, ist die Grundgebühr gesetzlich gedeckelt. Ob sich das lohnt, muss man prüfen. Oftmals rechnet sich das jedoch.
 
Die Klimaanlage als Wärmepumpe?
Da Klimaanlagen überwiegend auch Wärmepumpen sind, könnte man diese auch auf diesen WP-Zähler aufschalten. Durch Tests habe ich herausgefunden, dass das Entfeuchtungsprogramm der Klimaanlage nahezu genauso gut kühlt wie eine normale Stufe, allerdings 10-20 % weniger Energie verbraucht.
 
Wie werden die Verbrauchsdaten kontrolliert?
Die Heizungshersteller bieten die Möglichkeiten der App-Steuerung an. Dazu ist ein WLAN-Modul notwendig oder es ist bereits eingebaut. Das ist anzuraten. Somit kann auch z.B. im Urlaub die Anlage ein-/ausgeschaltet werden bzw. kontrolliert werden. Zusätzlich haben wir den gesamten Stromverbrauch sowie Einzelverbraucher durch Hausautomation (hier: Shelly) im Blick. Dadurch konnte viel Strom eingespart werden (Monitore im Standby, PCs, Lampen, etc.) Letztlich interessieren die Gesamtkosten der Energie.
 
Muss eine Fußbodenheizung eingebaut werden oder vorhanden sein?
Nein, bei uns funktioniert es auch ohne FuBoHZ mit normalen Heizkörpern. Jedoch sinkt dadurch die Jahresarbeitszahl JAZ. Man kann es selbst testen, indem man die Vorlauftemperatur der Heizung testweise auf 40-55 °C schrittweise herunterregelt, wenn es kalt ist (0 bis -5 °C).
Wenn die alte Heizung dabei ausreichend erwärmt, geht es auch mit einer Wärmepumpe.
 
Wie hoch ist die JAZ (Jahresarbeitszahl)?
Das kann man noch nicht genau sagen. Sie liegt bei 3,5. Das bedeutet, daß aus 1 Kw Strom  3,5 Kw Wärme erzeugt wird.

Fakt ist jedoch, dass die Prospekt-Werbung nur für gewisse Situationen und sehr gut gedämmte Gebäude mit Fußbodenheizung gilt. Die Realität wird hierbei nur teilweise abgebildet. Neuere Anlagen sind teils deutlich effizienter, jedoch u.U. auch deutlich teurer.
 
Was kann man selbst an der Steuerung einstellen?
Interessierte Personen können die Heizkurve schrittweise verändern. Die Heizkurve ist seitens der Hersteller neutral eingestellt. Sie sollte jedoch schrittweise an das Gebäude / Wohnung angepasst werden. Das geschieht nur in kleinen Schritten, da man das immer wieder ausprobieren muss im normalen Wohnen.
 
Außerdem ist bei vielen Herstellern das Einschalten der Heizung bei 10 °C Außentemperatur eingestellt (sofern diese Steuerung eingestellt ist). Nach unserer Erfahrung ist das gerade im Spätjahr zu tief. Wir haben die Heizung auf +13° Einschalttemperatur gestellt. Die Taktung (Ein-Ausschalten der Anlage) sollte nicht zu oft am Tag passieren. Dadurch verschleißt die Anlage vorschnell.
 
Über die Heizungs-App kann man die Verbräuche gut kontrollieren.
 
Wie ist das mit dem Schallschutz?
Es gibt Grenzwerte in Dezibel (dB) je nach Aufstellort des Außengerätes (Wohngebiet, Mischgebiet, Gewerbegebiet). Sollte es trotzdem zu laut sein, kann man mit einer einfachen, geschlossenen Pergola und Steinwolle an den Wänden und Dach die Geräusche dämmen oder ein kleines Gartenhaus als Aufstellort verwenden.
 
Was hat der Einbau gekostet?
Eine Wärmepumpe kostet ab 30.000 €. Sie ist typischerweise auf 20 Jahre Betrieb ausgelegt.
Jedoch sind es nicht die reinen Investitionskosten der Heizung.
 
Welche Zusatzarbeiten am Gebäude sind erforderlich?
Es sollte unbedingt die Fassade, die Fenster, das Dach / Speicherboden und die Kellerdecke ertüchtigt werden, um einen effizienten Betrieb und Verbrauch zu gewährleisten.
Hinzu kommen oft weitere Punkte, die sowieso im Rahmen einer Sanierung erledigt werden sollten (Strom, Erdung, Abwasser, Entkalkungsanlage, Abdichtung, etc.)
 
Luftdichtigkeit - Prüfung mit Blower-Door-Test
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Luftdichtigkeit des Gebäudes. Diese wird mit dem Blower-Door-Test durchgeführt mittels Gebläse und Thermografie oder Windrädchen.
 
Bei unserem Gebäude hatten wir laut BAFA-Gutachten einen Lüftungsverlust von ca. 500 Ltr. Öl = 5.000 KwH/ Jahr. Dabei war die Luftwechselrate 2010 schon recht gut mit dem 2,4-fachen Luftwechsel /h. Das bedeutet: Das gesamte Volumen des Gebäudes wird in einer Stunde 2,4 Mal getauscht. Heute sind wir bei ca. 1,0-fachem Luftwechsel. Besser geht es in der Sanierung kaum.
 
Bei unseren energetischen Sanierungen erreichen wir regelmäßig eine Luftwechselrate von 1,0 bis 1,2-fach. Der KfW-Grenzwert liegt bei 3,0 im Altbau sowie bei 1,5 im Neubau. Eine Luftwechselrate von 3 entspricht etwa einer Öffnung in der Größe eines DIN A4-Blattes, wenn alles andere absolut dicht wäre.

 

Kennzahlen in der Übersicht:
Ölverbrauch vor der Fassadendämmung, je nach Außentemperatur, bis 2012:7.000 – 9.000 Ltr. Heizöl =
70.000 bis 90.000 KwH
Ölverbrauch nach der Fassadendämmung konstant:  3.600 Ltr. Heizöl = 36.000 KwH
Ölverbrauch Warmwasser:  ca. 500 Ltr. = 5.000 Kwh
Gasverbrauch in 2024  für Warmwasser:ca. 100 m3 = 1.000 Kwh
Stromverbrauch Wärmepumpe in 2024ca. 10.000 Kwh
Einsparung gegenüber Heizölca. 72 %

 

 

 

 

 

 

 

Würden wir es wieder machen?
Ja, auf jeden Fall. Die Anlage läuft effizient und leise.
Zum Zeitpunkt der Beantragung bei der BAFA war die Förderung bei 40 % für bis zu 60.000 € Investitionssumme. Heute ist die Maximalsumme bei 30.000 € und 50 % Förderung. Viele Schwachstellen am Gebäude wurden im Rahmen der Teilsanierung ebenfalls behoben. Mittlerweile sind die Wärmepumpen noch effizienter geworden.
 
Wenn man die oben genannten Punkte berücksichtigt, hat man viele Jahre seine Freude am Gebäude und ist für die Zukunft gut gewappnet.

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